MPFL -Rekonstruktion (Patellaluxation)

In der Sprechstunde im MVZ Lugau erfolgt zunächst die klinische Untersuchung des Kniegelenks. Die Bilder  der durchgeführten Röntgen- sowie MRT-Untersuchungen werden Ihnen präsentiert und das Krankheitsbild ausführlich erklärt. Die präoperative Vorbereitung wird im Krankenhaus Lichtenstein durchgeführt (Blutentnahme, Aufklärungsgespräch – Anästhesie, Orthopädie).

Der Operationseingriff dauert etwa 60 Minuten und wird stationär im Krankenhaus Lichtenstein durchgeführt. Die Operation wird in Regionalanästhesie oder in Vollnarkose durchgeführt. Der Patient wird auf dem Rücken gelagert und das operierte Bein wird in einem mechanischen Beinhalter fixiert. Am Oberschenkel wird eine pneumatische Manschette angelegt.  Eine temporäre Blutleere am operierten Bein führt zu einer besseren und genaueren Sicht im Kniegelenk.

Zunächst  wird eine diagnostische Arthroskopie durchgeführt. Über einen  0,5 cm großen Zugang wird die Kamera ins Gelenk eingeführt und das Gelenk wird mit steriler Kochsalzlösung aufgefüllt.

Danach erfolgt ein diagnostischer Rundgang mit der Kamera. Dabei werden alle wichtigen anatomischen Strukturen angeschaut und beurteilt.

Nun wird über einen  etwa 3 cm langen Schnitt im proximalen Tibiabereich, die Grazilissehne gewonnen und als Transplantat vorbereitet. Dann wird das Transplantat an der Innenseite der Kniescheibe mit zwei selbstauflösenden Ankern fixiert, weiter durch die Weichteile durchgefädelt und an der Innenseite des Oberschenkelknochens im genau definierten Insertionspunkt mit einer selbstauflösenden Schraube befestigt.

Die stationäre Aufenthaltsdauer beträgt einen Tag. Während des stationären Aufenthaltes erhalten die Patienten eine Thromboembolieprophylaxe und bedarfsangepasste Schmerztherapie. Abschwellende Maßnahmen sowie Physiotherapie werden eingeleitet. Eine Teilbelastung des operierten Beines wird für 6 Wochen postoperativ empfohlen. Weiter erfolgt die Beratung sowie Beantragung der Anschlussheilbehandlung durch unseren Sozialdienst. Die AHB sollte nach 6 Wochen postoperativ, wenn das operierte Bein voll belastbar ist, beginnen. Eine CPM-Kniebewegungsschiene wird für zu Hause organisiert. Damit kann die vorgeschriebene Physiotherapie (passive Bewegungsübungen im empfohlenen Umfang) in Ruhe, zu Hause, mehrmals täglich, selbstständig ausgeübt werden. 

Die Risiken sind sehr gering. Die möglichen Komplikationen sind Rezidiv-Luxation, (Insuffizienz der Plastik), Patellafraktur, Nachblutung, Infektion sowie Thromboembolie.

Die Prognose ist generell sehr gut. Das  Risiko für eine erneute Luxation beträgt nach der Fachliteratur etwa 8 Prozent. Eine Alltagsrelevante Belastung ist etwa ab 7. Woche möglich. Eine Rückkehr zum Sport ist nach 6 Monate möglich.